Berichte von 11/2018

Prüfungszeit

25Nov2018

Moikka meine Lieben,

ich melde mich live aus der Prüfungszeit weshalb meine Tage im Moment ziemlich ähnlich aussehen: Universität, Bibliothek, Fitnessstudio.


kreatives Chaos beim Lernen in der Universitätsbibliothek.

Die erste Teilprüfung brachte ich bereits letzten Donnerstag hinter mich. In den kommenden vier Wochen folgen nun noch drei Klausuren und eine Hausarbeit. Aber neben all dem Lernen und dem Prüfungsstress sollte man nicht vergessen, die letzten 30 Tage hier zu genießen:

Zum Beispiel beim Joggen
Bei im Moment durchgängingen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt begab ich mich vergangenen Mittwoch dick eingepackt auf die Laufstrecke. Es war absolut traumhaft! Die Sonne schien und die Bäume, Wiesen und Felder glitzerten wunderschön. Leider konnte ich keine Bilder machen, aber ich versuche das im Laufe der nächsten Woche nachzuholen.

 

Zum Beispiel beim Sonnenaufgang
Gestern Morgen machte ich mich um 8:30 Uhr auf den Weg zu den nahegelegenen Skipisten und Sprungschanzen, um von dort oben den Sonnenaufgang zu beobachten. Über den vereisten Boden kämpfte ich mich nach oben und mir bot sich ein traumhafter Anblick. Auf der einen Seite der noch am Himmel stehende Mond, auf der anderen Seite die aufgehende Sonne.

 

Zum Beispiel bei der Post
Mittwochabend entdeckte ich eine Benachrichtigung, dass ein Paket bei der Post für mich hinterlegt wurde. Unglaublich gespannt zog ich Donnerstagmorgen los, um mein Überraschungspaket abzuholen. Mit klopfendem Herzen öffnete ich es zuhause und konnte mein Glück nicht fassen: Es war ein selbst gebastelter Adventskalender von meiner Familie! Unfassbares Glück und unbändige Freude!

 

Allgemeines
Zurzeit geht in Tampere die Sonne um 8:59 Uhr auf und um 15:23 Uhr unter. Zu Beginn war vor allem der frühe Sonnenuntergang doch etwas ungewohnt, aber inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und es ist für mich selbstverständlich, dass es sehr lange dunkel ist. Als Stundentin bin ich in der privilegierten Situation, dass ich fast täglich ein paar Sonnenstrahlen einfangen kann (insofern die Sonne sich zeigt). In Kombination mit meinen Vitamin D-Tabletten kann ich dadurch diese dunkle Jahreszeit sehr gut überstehen.

Die Temperaturen sind zurzeit konstant zwischen -6° C und 0° C und für kommende Woche ist Schnee vorhergesagt, was ich allerdings erst glaube, wenn ich den Schnee tatsächlich sehe.

Alles in allem fühlt es sich sehr winterlich an. In der Innenstadt wurde der Weihnachtsmarkt bereits aufgebaut und ich kann es kaum erwarten, bis er endlich seine Pforten öffnet. Die Weihnachtsstimmung hat mich bereits vor einigen Tagen erfasst.

 

Bis bald,

Eure Marietta

 

 

 

Vierter Reisebericht

18Nov2018

Anteeksi!
Entschuldigt die lange Pause!

Moikka meine Lieben,

bitte entschuldigt die lange Schreibpause, aber wenn die Liebsten zu Besuch sind, hat man anderes im Kopf, als einen Blogeintrag zu verfassen.

Vom 2. bis 8. November führte uns unsere Reise nach Lappland.
Zwei Tage verbrachten wir in Rovaniemi und vier Tage in Ylläsjärvi.

Rovaniemi
Mit dem Nachtzug ging es Freitagabend von Helsinki nach Rovaniemi. Positiv überrascht waren wir von unserem Schlafwagen!
Um 7:30 Uhr am Samstagmorgen kamen wir im strömenden Regen in Rovaniemi an. Nachdem wir am Bahnhof gefrühstückt hatten, besichtigten wir das Arktikum und bezogen danach unsere gemütliche AirBnB-Wohnung direkt an einem See.
Nachmittags stand das Santa Clause Village auf dem Programm. Es war schön, aber doch sehr touristisch. Wir überquerten den Arctic Circle und schlenderten danach durch die unzähligen Souvenirshops.


Arktikum.

Santa Clause Village.

Am nächsten Morgen konnte wir einen unfassbar schönen Sonnenaufgang direkt vor der Haustür am zugefrorenen See beobachten.


Anschließend ging es mit dem Bus über Kittilä nach Ylläsjärvi. Mit jedem Kilometer den wir nördlicher fuhren, wurde die Landschaft verschneiter und ich glücklicher.


Kittilä.


Ylläsjärvi.

 

Ylläsjärvi
Über AirBnB hatten wir ein gemütliches Zimmer bei einer Gastfamilie gefunden. Die ersten zwei Tage machten wir Wandertouren:
Tag 1
Vom Skiresort Ylläs wanderten wir zum nahegelegenen Nationalpark Pallas-Ounastunturin Kansallispuisto um dort auf den höchsten Punkt mit 718 Metern, den Berg Ylläs, zu gelangen. Irgendwo bogen wir wohl falsch ab, denn den Gipfel erreichten wir nie. Wir wanderten über der Baumgrenze im Nebel und Wind unter wolkenvergangenem Himmel.
Die Sonne zeigte sich nur für fünf Minuten, in denen wir feststellten, welche Aussicht uns die ganze Zeit verwehrt blieb.

 

Tag 2
Von Äkäslompolo aus wanderten wir zurück nach Ylläsjärvi. An unserem Startpunkt hatten wir zum ersten Mal das Glück, Rentiere zu sehen. Ein absolut toller Augenblick!
Rast machten wir mittags an einem zugefrorenen See, aber mehr als ein paar Schritte wagten wir uns nicht auf das Eis.


Das was wir morgens sahen ließen wir uns abends schmecken.

 

Tag 3
Den dritten Tag verbrachten wir im Spa am Fuße des Bergs Levi. Nach den kräftezehrenden Wanderungen der letzten Tage tat die Entspannung unglaublich gut!

Tag 4
Nach einem gemütlichen Spaziergang am Ylläsjärvi, den wir zum ersten Mal sahen ohne dass er in Nebel gehüllt war, fuhren wir mit dem Bus nach Kolari, um anschließend in den Zug zurück nach Tampere zu steigen.

Freitagmorgen erreichten wir Tampere.

Fazit

Durch unsere Gastgeber konnte wir einen kleinen Einblick in das Leben der Bevölkerung an diesem Fleckchen Erde gewinnen.
Anfang November ist Lappland wie ausgestorben. Die Bewohner, die fast ausnahmslos in der Tourismusbranche tätig sind, warten auf den Schnee wie andere auf Weihnachten. Bevor Mitte November die Wintersaison beginnt, haben unzählige Cafés, Restaurants und Hotels noch geschlossen. Wir waren also in der Off-Off-Season unterwegs.


Glatt, glätter, die Straßen & Wege Lapplands.


Genossen haben wir dabei auf jeden Fall die Ruhe. Wir hatten die Wanderwege und das Restaurant für uns alleine. Schwierig wurde es bei der Überbrückung der langen Distanzen. Da Anfang November noch kein Skibus fährt, waren wir auf unsere Gastgeber und deren Freunde angewiesen, die uns zu Startpunkten unserer Wanderungen oder zum Spa mitnehmen konnten.

Fußläufig ist in Lappland nämlich sehr wenig zu erreichen. Das nächste Ikea über 300 Kilometer entfernt, die nächste Shopping-Gelegenheit im 2,5 Stunden entfernten Rovaniemi.

Die Menschen, die wir dort kennenlernen durften, wirkten allesamt unglaublich entspannt, so als würde die Zeit dort langsamer laufen. Anders wird es vermutlich in der Hochsaison des Wintertourismus' aussehen.

Wir haben die Tage dort unglaublich genossen und würden auch immer wieder Anfang November wiederkommen, dann aber vielleicht mit einem Mietwagen.

 

Moi Moi meine Lieben und danke für Eure Geduld!
Ab jetzt gibt es wieder wöchentliche Beiträge.

Die allerliebsten Grüße, Eure Marietta.