Erster Reisebericht

02Sept2018

Moi ihr Lieben,

glücklicherweise hatte ich diese Woche noch keine Veranstaltungen an der UTA und konnte über meine Zeit vollkommen frei verfügen. Schnell war klar, dass ich meine erste Reise unternehmen will. Ziel: Åland.

Åland ist eine, sich weitestgehend selbstverwaltende, Inselgruppe, mit eigener Flagge, in der Ostsee zwischen Finnland und Schweden. Offiziell zu Finnland gehörend, wird auf den Inseln allerdings weit verbreitet schwedisch gesprochen.

Am Dienstag startete meine Reise von Tampere aus. Mit dem Bus reiste ich nach Turku, um dort den Tag und eine Nacht zu verbringen, sodass ich mittwochs die frühe Fähre nach Mariehamn nehmen konnte.

Turku entpuppte sich als schöne, ruhige Stadt im Südwesten Finnlands. Ganz besonders schön war es, am Aurajoki, dem Fluss, der durch Turku fließt, entlangzuschlendern und eine traditionelle korvapuusti, eine finnische Zimtschnecke, in einem der zahlreichen Cafés am Fluss zu verspeisen. Weitere Highlights waren der Dom der Stadt, sowie die Bibliothek.

Meine Übernachtung in Turku war...interessant. Auf der Suche nach dem günstigsten Hostel war ich auf ein Schiff gestoßen. In den 60er Jahren war es noch als Fährschiff unterwegs, heute wird es als Hostel genutzt. Somit war meine Übernachtung auf (nicht ganz so) hoher See beschlossene Sache. 

Meine Kabine war mit knapp zwei Quadratmetern und Dusche über der Toilette nicht ganz so komfortabel, aber wer günstig reisen will, darf auch nicht ganz so hohe Ansprüche haben!

Der Mittwoch begann früh mit der Fährfahrt nach Mariehamn. Das Schiff hatte auf seinen zehn Decks so einiges zu bieten. Mit dem Angebot des taxfree-Shoppings, eines Clubs, mehreren Bars und Restaurants, sowie dem wohl günstigsten Alkohol Finnlands konnte wohl jeder glücklich werden.

Allein für die Überfahrt mit der Fähre lohnte sich dieser Trip! An unzähligen Inseln vorbei verlief die Route bei allerschönstem Wetter über die Ostsee! Fünfeinhalb Stunden kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus.

In Mariehman angekommen lieh ich mir ein Fahrrad, um die Insel radfahrend zu entdecken! Um von Mariehamn zu meiner Unterkunft im 18 Kilometer entfernten Godby zu gelangen, war doch einiges an Muskelkraft notwendig, da die Inseln leider nicht, wie in zahlreichen Reiseführern beschrieben, vollkommen flach sind. Die wunderschöne Landschaft entschädigte allerdings meine Anstrengungen.

Die zwei Tage auf Åland verbrachte ich mit Radtouren, Stadtbesichtigung der Hauptstadt Mariehamn und gutem Essen in der Stallhagen-Brauerei. Dort belohnte ich mich mit einem original åländischen Honungsöl, einem Bier mit leichtem Honiggeschmack, und einem wunderbaren Kalbssteak!

90 Kilometer mit dem Rad legte ich in den zwei Tagen auf Åland zurück. Es waren anstrengende, aber auch unglaublich schöne Tage auf Inseln, auf denen die Welt noch in Ordnung scheint. Kaum Autos, viel Natur, Wasser, Bäume und Landwirtschaft prägen das Bild, sobald man die Hauptstadt hinter sich gelassen hat.

Die Inseln lohnen sich besonders, um einfach mal die Ruhe zu genießen und Kraft und vor allem nochmal Sonne für das bevorstehende Wintersemester zu schöpfen.

Morgen beginnt meine erste Vorlesungswoche. Ich bin sehr gespannt!

Hauska viiko! Bis nächste Woche,

Marietta